Dienstag, 19. Februar 2013

Nancy Crow und Color Improvisations - Ausstellung in Neumünster

 
Vor etwa einem Jahr hatte ich mir den Katalog zur Ausstellung Color Improvisations bei Ginie Curtze bestellt, da ich die Ausstellung in Karlsruhe nicht besuchen konnte. Schon beim Durchblättern des Buches war ich mir sicher: da will ich hin. Diese Quilts möchte ich unbedingt im Original sehen! Doch auch die nächsten Termine in 2012 konnte ich leider wieder nicht wahrnehmen. Da traf es sich gut, dass wir jetzt sowieso Freunde in Schleswig-Holstein besuchen wollten. Denn nach dem 10.3.2013 werden die Exponate Neumünster und Europa verlassen und in die USA gehen. Am 8.2. war es
endlich soweit...
 

Am Eingang

 
Wenn man im Museum Tuch und Technik die Kasse passiert hat, betritt man die obere Etage des Museums, eine Galerie. Eine  gewisse Ehrfurcht beschlich mich, als ich die ersten Quilts im Original sah.
 

Heike Dressler


Doch schon sehr schnell kehrte ich auf den Boden der Tatsachen zurück, als ich mit Bedauern feststellen musste, dass die Quilts nicht sehr professionell gehängt waren. Teilweise waren die Stangen viel zu dick, so dass sich Wellen bildeten. Von Heike Dressler weiß ich zum Beispiel, dass sie am unteren Ende ihrer Quilts einen zweiten Tunnel annäht, um bei ihren eigenen Ausstellungen den Quilt im Zweifelsfall dort zusätzlich zu stabilisieren, damit er glatt hängt.  Hier hatte man leider auf solche Feinheiten verzichtet. Schade! Ob man den Künstlerinnen damit einen Gefallen getan hat? 
 
 
 

Barbara Bugliani

 
Dennoch war ich total begeistert von der Fülle derart ausdruckstarker moderner Textilkunst. Welche Aussagekraft und Einzigartigkeit präsentierte sich dem Besucher mit jedem Quilt. Faszinierend, wie unterschiedlich und mit erkennbar eigener Handschrift jede der 27 Künstlerinnen das Thema umgesetzt hat.
 
 

Mary Lou Alexander


Sylvia Sutherland



Impression


Jayne Willoughby Scott

 
 
Obwohl die meisten Exponate von Amerikanerinnen angefertigt wurden, brauchen sich unsere deutschen Kolleginnen wahrlich nicht zu verstecken. Ihre Quilts können sowohl in Design als auch in handwerklicher Hinsicht durchaus international mithalten.
 
 

Pia Welsch

 
 

Detail von Heike Dresslers Quilt


Uta Lenk

 
 

Uta Lenk


Randa Stewner

 
Da viele der Quilts frei im Raum hingen, konnte man auch deren Rückseiten sehen.
 
 


 
 

 

Interessante Rückansichten


 
 
 Mein Fazit: Ich bereue nicht, die weite Anreise zu der Ausstellung gemacht  zu haben. Ich fand es spannend und inspirierend die Originale bekannter Artquilterinnen in der Ausstellung zu sehen. Das hat mir persönlich viel gegeben.
 
 
 
Die Ausstellung der Selfportraits von Nancy Crow war für mich etwas Neues und ich habe mich über die "Zugabe" gefreut. Diese Art der Monoprints ist ungewöhnlich und sehr ausdruckstark.

 

 
Besonders gurt gefallen hat mir die Struktur, die sie durch Maschinenquilten hervorgerufen hat. Dadurch kommen die hellen "Bänder" noch deutlicher und plastisch hervor.



 
Ich glaube, das sind Arbeiten einer neuen Generation. Wer die Möglichkeit hat, nach SH zu reisen, bevor die Ausstellung zu Ende ist, sollte die Gelegenheit wahrnehmen und sie sich ansehen.
 
Demnächst berichte ich über amerikanische Quiltshops und einen Quilt, der jetzt in Memoriam entsteht.
Bis bald... Heide